Leerstellen des Erinnerns
In den vergangenen Jahren sind viele Zeitzeug_innen des Nationalsozialismus von uns gegangen. Die Überlebenden konnten ihre Erinnerungen und grausamen Erfahrungen für uns und die Nachwelt jedoch festhalten. Allerdings wird oft vergessen, dass es insbesondere unter den Opfern der Konzentrationslager einige verfolgte Gruppen gibt, von denen wir eigentlich wenig wissen. Die sogenannten „Berufsverbrecher“, die im KZ mit dem grünen Winkel markiert wurden, gehören zu dieser Gruppe der “Ungehörten“. Wir haben die Politikwissenschaftlerin und Aktivistin Sylvia Köchl getroffen und mit ihr über ihr neues Buch gesprochen, indem sie versucht, dem Schicksal von sogenannten „Berufsverbrecherinnen“ und ihren Wegen in das Konzentrationslager Ravensbrück nachzuspüren.
Im zweiten Beitrag stellen wir uns die Frage, wie das Wissen über NS-Zeit, Holocaust und Shoah an Kinder und Jugendliche vermittelt wird. Die Germanistin und Lehrerin Jana Sommeregger stellt uns einige Kinder- und Jugendbücher dazu vor.
Sendung anhören:
Playlist:
- Martin Kohlstedt – EXA
- Esther Bejarano & Microphone Mafia – Shir La Schalom
- Comfort Fit – Sorry
- Richard McVeigh – Never Again
Infos zur Sendung:
Das Buch zum Beitrag “Berufsverbrecherinnen”:
- Sylvia Köchl: »Das Bedürfnis nach gerechter Sühne«. Wege von »Berufsverbrecherinnen« in das Konzentrationslager Ravensbrück. Mandelbaum Verlag: 2016
Kinder- und Jugendbücher zu Holocaust und Shoah:
- Rutka Laskier/Mirjam Pressler: Rutkas Tagebuch: Aufzeichnungen eines polnischen Mädchens aus dem Ghetto. Aufbau Verlag 2011
- Inge Deutschkron/Lukas Ruegenberg: Papa Weidt. Butzon & Bercker: 1999.
- Ruth Vander Zee/Roberto Innocenti: Erikas Geschichte. Gerstenberg Verlag: 2013.
- Ilon Wikland/Rose Lagercrantz: Die lange, lange Reise. Verlag Oetinger Friedrich: 1999.
- Irene Cohen-Janca/Maurizio A. C. Quarello: Die letzte Reise. Janusz Korczak und seine Kinder. Verlagshaus Jacoby & Stuart: 2015
- Bernice Eisenstein: Ich war das Kind von Holocaustüberlebenden. Berlin Verlag: 2007.