The Importance of Being Earnest – Games, Level 2
Fluchterlebnisse nachspielen, Männerdominanz und Feminismus spielerisch erarbeiten, alternative Ökonomiekonzepte ausprobieren und vieles mehr: Serious Games scheinen ein unterhaltsamer und leicht zugänglicher Weg zu sein, um ernste Themen zu vermitteln und alternative Sichtweisen zu erarbeiten. Aber wie wirksam können diese Spiele mit ernstem Hintergrund sein? Welche Möglichkeiten bieten sie und welche Grenzen sind Serious Games gesetzt? Wir unterhalten uns mit Gamedesigner_innen über Serious Games und versuchen herauszufinden, wieso Spiele als Form der Wissensvermittlung und Kritik an herrschenden Verhältnissen erst wenig eingesetzt werden. Im Studio diskutieren Karin Wegscheider, Spielentwicklerin des Brettspiels “Geld und Leben – Wissen was gespielt wird”, Reinhold Bidner und Georg Hobmeier, Entwickler des Computerspiels “Frontiers” (Gold Extra) und die Wissenschaftlerin, Spielentwicklerin von Cunt Touch This, Pray Pray Absolution, … und Teil des Copenhagen Game Collective Sabine Harrer.
Sendung anhören:
Playlist:
- The Dresden Dolls – Coin Operated Boy
- Parov Stelar – This Game
Infos zur Sendung:
Die Spiele userer Diskutant_innen:
Geld und Leben – wissen was gespielt wird. (2015)
Ein Gesellschaftsspiel mit den Schwerpunkten Wirtschaft, Feminismus und Gutes Leben von Ingrid Draxl & Karin Wegscheider
Infos zum Spiel gibt es hier oder via Mail: spiel-geldundleben@gmx.at .
Pray Pray Absolution (2015)
Kritik in Spielform und spirituelles Entertainment von Sabine Harrer & Simon Nielsen. Die schnelllere und würdigere Person gewinnt die Erlösung.
Cunt Touch This (2014)
Eine interaktive Weiterentwicklung von Tee A. Corinne’s Cunt Colouring Book von 1975, das von Sabine Harrer, Andrea Hasselager, Ida Toft und Raimund Schumacher gestaltet wurde.
Vulvae können im Spiel selbst via Touchscreen bemalt werden und reagieren individuell auf die Berührungen.
Jocoi (2014)
Ein Spiel, das die Themen Verlust und Trauer bearbeitet. Design von Sabine Harrer, Mihai Anton, Christian Anton, Rasmus Klaustrup, Andreas Simmelkiær, Camilla Jakobsen.
From Darkness (2015)
Ein dokumentarishes Computerspiel, das sich mit ostafrikanischen Lebensrealitäten beschäftigt . Das Spiel beruht auf Recherchen in Kenia und Uganda.
Derzeit hat gold extra ein Demolevel veröffentlicht.
Frontiers (2006)
Ein muliplayer Computerspiel zum Thema Flucht, das an Ego-Shooter-Konzepte anknüpft. Die Spieler_innen schlüpfen in die Rollen von Flüchtlingen oder Grenzpolizisten. Gold extra hat in der spanischen Exklave Ceuta und an der slowakisch-ukrainische Grenze recherchiert.
Weitere Indie Games mit Message:
Elude (2010)
Elude soll ein Bewusstsein für Depression erzeugen und so über die Krankheit informieren. Das Spiel wurde u.a. von Doris C. Rusch entwickelt, um in klinischen Kontexten Freunden und Familien von Betroffenen zu helfen Einblicke in Verläufe von Depression zu bekommen.
CHESTO – At the Checkout (2015)
Ein Spiel von Josef Who Wiesner und Broken Rules zum Thema prekäres Arbeiten und Konsumgesellschaft. Als Supermarktkassier_in arbeitet mensch sich nach und nach ins Burnout und verhilft damit einem Großkonzern zu mehr Profit.
Ida Divinzenz hat für die Zeitschrift “Stimme” über diese Sendung und die Sendung zu Gamification eine Nachlese geschrieben.