Rückwärtsgewandt ins neue Jahr!
Einmal im Jahr können auch wir uns dem Mainstream nicht entziehen – und beenden das Jahr rückwärtsgewandt. Wer waren wir 2004? Was haben wir eigentlich getan? (Und wie kann das weitergehen?) Um diese spannenden Fragen zu beantworten lassen wir einige Radio Stimme-Beiträge dieses Jahres noch einmal Revue passieren. Außerdem bringen wir einen Überblick über die wichtigsten politischen und kulturellen Ereignissen im Themenbereich Minderheiten und Menschenrechte in Österreich.
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Gestaltung: Paul Scheibelhofer Alexander Pollak |
(F)rohe Weihnacht
Damit in Industriestaaten billig eingekauft werden kann und Unternehmensgewinne steigen, verletzen Produktionsbetriebe in Niedriglohnländern die Menschenrechte der ArbeitnehmerInnen. PhilosophInnen, JuristInnen und ÖkonomInnen suchten im Rahmen der Internationalen Menschenrechtskonferenz am 3. und 4. Dezember in Wien gemeinsam einen Ausweg. Radio Stimme berichtet. Weitere Beiträge:
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Gestaltung: Monika Treipl Maria Bruck Gerd Valchars |
“Hey Opa, warum warst Du auch so ein Scheiß-Nazi?”
Im Umfeld der Wehrmachtsausstellung 2002 in Wien führten die beiden WissenschafterInnen Ines Garnitschnig und Stephanie Kiessling eine Studie unter Jugendlichen durch, die deren Umgang mit dem Thema Nationalsozialismus beleuchtete. Die Studie versuchte die Frage zu beantworten, wie in Österreich lebende Jugendliche mit dem im Schulunterricht vermittelten Faktenwissen und den Erzählungen aus der eigenen Familie umgehen. Die beiden AutorInnen der soeben publizierten Studie sind zu Gast im Studio. Weitere Beiträge:
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Moderation und Gestaltung: Gerd Valchars Christina Hollomey |
Das Echo verhallt
Hat ein Jugendverein, der sich nicht um alle Jugendlichen kümmert, sondern nur um solche, die einer ganz bestimmten gesellschaftlichen Diskriminierung ausgesetzt sind, eine Existenzberechtigung? Geht es nach der Wiener Stadtpolitik, dann lautet die Antwort: Nicht mehr. Der seit 1996 von der Stadt Wien geförderten Jugendverein Echo, der sich vornehmlich um Jugendliche der zweiten und dritten MigrantInnengeneration kümmert, soll ab kommendem Jahr keine Subventionen mehr erhalten. Wir bringen die Zusammenfassung und Kommentierung einer Podiumsdiskussion dazu. Weitere Beiträge:
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Gestaltung: Alexander Pollak Monika Treipl Elisabeth Huber Petra Neuhold |
Alter
In Gesellschaften, die auf Schönheit und Jugendlichkeit fokussieren, ist die Frage nach dem Alter eine selten gestellte. Gleichzeitig scheint das Alter einer gewissen Abwertungstendenz zu unterliegen; andererseits wird Alter im zunehmend Maße als illegitimer Grund für Diskriminierung in Beruf und Alltag anerkannt. Das Thema “Alter” ist damit in einer vergreisenden Gesellschaft ein Thema mit Zukunft. Radio Stimme nähert sich diesem Thema in einer Schwerpunktsendung aus verschiedenen Blickwickeln: neben “Jugendfaschismus” und Generationenkonflikt werden auch die Relativität von Alter und das Tabuthema “Sex und Alter” behandelt. Weitere Beiträge:
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Gestaltung: Christof Sorge Georg Brunner Elisabeth Huber Christina Hollomey Petra Neuhold |
Saubere Kleidung?
Jeder kauft regelmäßig Kleidung. Beim Kleidungskauf achtet man auf Qualität, Preis und Farbe, aber selten fragt man auch danach, wo sie produziert wurde, und noch seltener: Unter welchen Bedingungen für die ArbeiterInnen? Die Clean-Clothes-Kampagne stellt diese Fragen: Wo und unter welchen Bedingungen wird (Marken-)Kleidung produziert? Weitere Beiträge:
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Gestaltung: Elisabeth Huber Barbara Sorge Gerd Valchars |
Ambivalenter Feminismus in der Türkei
Die Erlangung gleicher politischer Rechte hat der türkischen Frau den Weg zur erwünschten Emanzipation nicht freigemacht. Symbole, Sprache und Rituale reproduzieren die soziale Wirklichkeit jenseits der Normen des modernen Staates. Ehrkonzepte stabilisieren die männliche Dominanz zusätzlich und schaffen eine Geschlechterordnung als selbstregulierendes System. So lautet die Analyse der Historikerin Jale Akcil, die ihre Diplomarbeit einer Analyse der türkischen Frauenbewegung gewidmet hat. Im Studio zu Gast berichtet sie über ihre Erkenntnisse zum Geschlechterverhältnis in der Türkei, dem türkischen Feminismus und mögliche Einflüsse durch die Europäische Union. Weitere Beiträge:
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Moderation und Gestaltung: Christina Hollomey Barbara Sorge Dago Kogoj |
Sprache Macht Gesellschaft
Wer bestimmt die Bedeutung von Worten? Was macht ein Wort politisch un/korrekt? Wie bekommen wertneutrale Ausdrücke ihre negative Konnotationen und wie kann man mit negativ besetzten Ausdrücken und Sprachbildern umgehen?
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Moderation: Gerd Valchars |
Konfronation mit Zeitgeschichte
Ein Studiogespräch zur Frage, wie sich das Thema “Nationalsozialismus” heute, knapp sechzig Jahre nach Kriegsende, Jugendlichen vermitteln läßt. Zu Gast im Studio sind die HerausgeberInnen des Buches “In einer Wehrmachtsausstellung. Erfahrungen mit Geschichtsvermittlung” Charlotte Martinz-Turek und Nora Sternfeld vom Kunst- und Kulturvermittlungsbüro trafo.K. Weitere Beiträge:
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Moderation und Gestaltung: Alexander Pollak Paul Scheibelhofer |
Jean Ziegler, das Neue Schwarzbuch Markenfirmen und Separee (Sommeredition, WH)
Für unsere aktuelle Sommerausgabe von Radio Stimme haben wir folgenden Beiträge aus dem letzten und dem heurigen Jahr zusammengestellt: Weitere Beiträge:
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Gestaltung: Lisi Huber Gerd Valchars |
Männlichkeit und Krieg (Sommeredition, WH)
Denken wir an Krieg, so stellen sich schnell die üblichen Bilder von wütenden Männern und wehrlosen Frauen und Kindern ein. Diesem Bild folgend, kann dann Männlichkeit als die Wurzel des Übels erachtet werden. Männer scheinen eine Affinität zu Aggression und Zerstörung zu haben, während Frauen nach Eintracht und Symbiose suchen. Sehen wir jedoch genauer hin, so tun sich komplexere Zusammenhänge zwischen dem Krieg und Geschlechterverhältnissen auf. Ganz bestimmt stehen diese beiden in Beziehung, aber über die Art dieser Beziehung kann einiges gesagt werden. Weitere Beiträge: |
Gestaltung: Paul Scheibelhofer |
Unbegründet Sitzen (Sommeredition, WH)
Paragraph 78 der Straßenverkehrsordnung regelt das Verhalten auf Gehsteigen im Ortsgebiet. Der Skurrilität nicht genug, daß es eines solchen Paragraphen bedarf, stellt dieser das “unbegründete Stehenbleiben” unter Strafe. Und so dient er unter mißbräuchlicher Anwendung nur allzu oft Polizei und Stadtverwaltung dazu, Menschen, die nicht ins Stadtbild passen, das Leben schwer zu machen. Wer nach Ansicht der Polizei “unbegründet stehenbleibt” riskiert eine Strafe von Euro 70,– oder 72 Stunde Ersatzfreiheitsstrafe. Wer also “unbegründet stehenbleibt” muß sitzen. Radio Stimme berichtet über einen seltsamen Paragraphen der österreichischen Rechtsordnung. Weitere Beiträge: |
Gestaltung: Paul Auer Gerd Valchars Alexander Pollak Paul Scheibelhofer |
Und der nächste Sommer kommt bestimmt… (Sommeredition, WH)
Pläne werden geschmiedet, Tickets gekauft, Koffer gepackt – aber was ist drin: Rassismus oder Respekt? Radio Stimme beleuchtet rassistische Strukturen im Tourismus und fragt: Kann es faires Reisen überhaupt geben? Weitere Beiträge: |
Gestaltung: Christina Hollomey Paul Scheibelhofer |
Keine Rote Karte für Integration
Das wollen BetreuerInnen und KlientInnen bei dem Projekt INTO der Diakonie. Beide Wissen: Integration ist kein Honiglecken. Sie fällt schwer und wird schwer gemacht, und doch geht es nicht ohne sie. Deshalb soll diese Integrationsaufgabe, vor die Flüchtlinge gestellt werden, so gut wie möglich unterstützt und gefördert werden. Einerseits wird das Recht auf Integration, anderseits die Anstrengungen für Integration von den Flüchtlingen selbst eingefordert. Weitere Beiträge:
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Gestaltung: Christina Hollomey Monika Treipl |
Was es heißt, weiß zu sein
Eine Studiodiskussion zur Frage, was es in einer rassistischen Welt heißt, weiß zu sein. Wohin führt die (Nicht)-Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle und den eigenen Privilegien in einer auf ausschließenden Strukturen basierenden Gesellschaft? Wir wollen Weißheit als Konzept hinterfragen und die Möglichkeit und Wirkung von Selbsterkenntnis thematisieren. Weitere Beiträge:
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Moderation und Gestaltung: Alexander Pollak Barbara Sorge Paul Scheibelhofer |
Identitätspolitik: Kosten und Nutzen
Marginalisierte Gruppen haben es in den vergangenen Jahrzehnten geschafft, unter Einforderung der Anerkennung ihrer Identitäten gesellschaftliches Terrain zu gewinnen. Das trifft für ethnische Minderheiten zu, für Frauen, Homosexuelle oder für Menschen mit Behinderung. Die Forderung nach Anerkennung von Differenzen und damit zusammenhängenden Rechten und Ansprüchen wirft allerdings Fragen auf: Wie definiert sich die Identität einer Gruppe? Kommt es damit automatisch zu einer Festschreibung der reklamierten Identitäten? Wer “darf” die einzelnen Gruppen repräsentieren oder sich für deren Forderungen einsetzen? Weitere Beiträge:
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Gestaltung: Dago Kogoj Monika Treipl |
Einmal Extra-Large für alle, bitte!
Die EU-Erweiterung ist schon passiert. Ein XXL-Gebilde mit nicht nur XXS-Problemen. Eine Podiumsdiskussion der Grünen Bildungswerkstatt gemeinsam mit Mercedes Echerer nahm sich einem davon an: Den Roma. EU- BürgerInnen zweiter Klasse? Auch die Roma wurden mit 1. Mai zu mehreren Millionen von der EU verschluckt, ohne daß auf ihre besonderen Bedürfnisse genügend Rücksicht genommen worden wäre. Chancen, Gefahren und nicht wahrgenommene Notwendigkeiten der Erweiterung für die Roma wurden lebhaft diskutiert. Weitere Beiträge:
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Gestaltung: Christina Hollomey Barbara Sorge |
Feindbild AsylwerberInnen (WH)
Seit Ende der 1980er Jahre scheint es mit fortschreitender Konsequenz die Strategie des Staates zu sein, alles zu tun, damit möglichst wenige AsylwerberInnen nach Österreich kommen. Und denjenigen, die es nach Österreich geschafft haben, soll es möglichst schlecht gehen. Rechte werden minimiert, Unterkünfte gestrichen, die Betreuung reduziert, AsylwerberInnen öffentlich kriminalisiert. Weitere Beiträge:
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Gestaltung: Christina Hollomey Alexander Pollak Dago Kogoj |
LesBiSchwul, Transgender … und MigrantIn
In einer Gesellschaft, die Heterosexualität als Norm proklamiert, haben es Menschen mit “abweichender Sexualität” schwer. In unterschiedlichen Lebensbereichen müssen sie sich gegen Widerstände behaupten. Haben sie zusätzlich migrantischen Hintergrund, kommen weitere Aspekte hinzu. Neben Mehrfachdiskriminierung seitens der österreichischen Gesellschaft ist ein Coming-Out im Kreise der Verwandten oft schwierig. Über die Situation dieser Menschen, über Probleme und Lösungsstrategien diskutieren wir live im Studio mit Mitgliedern des jungen Vereins ViennaMix. Weitere Beiträge:
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Gestaltung: Paul Scheibelhofer Elisabeth Huber |
Die Hundeesser
Karl-Markus Gauß berichtet in seinem Werk “Die Hundeesser von Svinia” (Zsolnay Verlag) mit subjektivem Blick von der Minderheit der Roma in der Slowakei und erzählt fernab von politischer Korrektheit, was er gesehen hat. Er beanstandet, was es zu beanstanden gibt, verwehrt sich jedoch dem moralischen Ton und malt ein Bild der Gemeinschaft der “Degesi” (“Hundeesser”), welche die Kaste der Unberührbaren unter den Roma darstellen. Weitere Beiträge:
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Gestaltung: Michaela Mayrhofer Barbara Sorge Christof Sorge Dago Kogoj |
Arme reiche Welt
Eine Kombination aus sozialem Bewusstsein und Literatur gestaltete die Beiträge des heurigen Festivals “Literatur im März”. Wer ist arm – wer reich? Was macht arm? In einer Welt, wo Arm und Reich nur einen Funkenschlag entfernt liegen, wo das eine ohne das andere nicht mehr sein kann, stellen sich AutorInnen dieser vielschichtigen Thematik. Weitere Beiträge:
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Gestaltung: Christina Hollomey Monika Treipl Paul Scheibelhofer Elisabeth Huber |
“Und schreibe aufs Blatt meine Gefühle”
Im April 1942 wurden 297 slowenische Familien aus Kärnten vertrieben, zur Zwangsarbeit ins Dritte Reich oder in Konzentrationslager deportiert – im Rahmen der sog. “Aktion K”, einer ethnischen Säuberungsaktion für ein “slowenenfreies Kärnten”. Die junge Kärntner Slowenin Ljudmila Sticker schreibt in dieser Zeit ein Tagebuch, in dem Gedanken und Erlebnisse festgehalten werden. 60 Jahre danach wird dieses verdrängte Kapitel Kärntner Geschichte wieder lebendig: die Regisseurin Nika Sommeregger bringt dieses Tagebuch auf die Bühne. Weitere Beiträge:
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Gestaltung: Dago Kogoj Barbara Sorge |
Haben schon gewählt?
Die Stadt Graz läßt aufhorchen: sie möchte Migrantinnen und Migranten bei den Rathauswahlen mitreden lassen und ihnen nach fünf Jahren Aufenthalt das Wahlrecht einräumen. Doch das kommunale Wahlrecht ist zum Teil auch in der Verfassung geregelt, der Grazer Gemeinderat mußte sich somit mit einer Petition an den Nationalrat begnügen. Aber welche Chancen bestehen tatsächlich, daß es auf Bundesebene zu einer Änderung der Verfassung und zu einer Ausweitung des Wahlrechts auf Drittstaatsangehörige kommt? Läßt sich die Bundes-ÖVP von ihren ParteikollegInnen aus Graz überzeugen und was sagt Wien dazu, dessen Ausländerwahlrecht gerade von ÖVP und FPÖ vor den Verfassungsgerichtshof gebracht wurde? Ein politischer Rundruf von Radio Stimme. Weitere Beiträge:
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Gestaltung: Elisabeth Huber Monika Treipl Barbara Sorge Gerd Valchars |
Feindbild AsylwerberInnen
Seit Ende der 1980er Jahre scheint es mit fortschreitender Konsequenz die Strategie des Staates zu sein, alles zu tun, damit möglichst wenige AsylwerberInnen nach Österreich kommen. Und denjenigen, die es nach Österreich geschafft haben, soll es möglichst schlecht gehen. Rechte werden minimiert, Unterkünfte gestrichen, die Betreuung reduziert, AsylwerberInnen öffentlich kriminalisiert. Weitere Beiträge:
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Gestaltung: Christina Hollomey Alexander Pollak Dago Kogoj |
ArbeiterInnen kamen – Menschen sind geblieben
Migration hat in Österreich eine lange Geschichte. Ein wichtiger Abschnitt wurde 1964 eingeleitet. Damals warb die österreichische Wirtschaftskammer vor Ort in der Türkei und in Jugoslawien um billige Arbeitskräfte. Weitere Beiträge:
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Gestaltung: Barbara Sorge Christof Sorge Gerd Valchars |
Thema Sexarbeit
Nur wenige Themen sind so umstritten wie das der Prostitution. In allen gesellschaftlichen Lagern herrscht Unklarheit wie sie eingeschätzt werden soll – als brutaler Ausdruck des Patriarchats, als Gefahr für die bürgerliche Familie, als ein Job wie jeder andere? Unterschiedliche Auffassungen führen zu unterschiedlichen Forderungen, Politiken und Polemiken. Einen gesellschaftlichen Diskurs gibt es in Österreich aber nicht. Radio Stimme thematisiert ein heimisches Un-Thema. Weitere Beiträge:
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Gestaltung: Elisabeth Huber Paul Scheibelhofer Dago Kogoj |